VUCA ist das Akronym, mit dem wir in den letzten Jahrzehnten versucht haben, die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen unserer Welt zu erklären. Das Framework stammt aus der Militärsprache und beschreibt das Ende der multilateralen Kriegsführung nach dem Kalten Krieg. Irgendwie beschleicht einen ein befremdliches Gefühl, wenn man sich vor Augen hält, woher der Begriff stammt. Das Akronym hat uns trotzallem geholfen die Welt zu erklären, in der wir uns bewegen.
Seit dem letzten Sommer wird ein neues Framework diskutiert. Von Jamais Cascio erstmalig aufgegriffen und von Stephan Grabmeier im letzten Jahr in den deutschsprachigen Raum getragen.
It's BANI...! BANI das hört sich auf den ersten Blick freundlich an, erinnert mich spontan an Essen. Einmal BANI Goreng, aber mit jeder Menge Resilienz bitte. Nach anfänglicher Sympathie wird auch mit diesem Framework deutlich, es wird nicht einfacher.
Unsere Systeme haben sich von volatil zu brüchig entwickelt. Wir haben fleißig weggesehen und ausgebeutet, wo es nur ging. Trotz Klimakatastrophen haben wir fröhlich weitergemacht. Bis dann im letzten Jahr das Corona-Virus für ein weltweites Innehalten sorgte.
Stillstand schenkt neuen Raum für Reflexion:
Wie wollen wir zukünftig weitermachen?
Was soll zurückkommen? Was soll bleiben?
Wir sind auf der Suche nach Antworten.
Und genau darauf geht das neue Framework sehr gut ein. Es erklärt nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern es liefert genau das.
Wofür steht BANI?
B:RITTLE–Sprödigkeit benötigt Belastbarkeit und Resilienz
A:NXIOUS – Angst mindern durch Empathie und Achtsamkeit
N:ON LINEAR – Nichtlinearität erfordert Kontext und Adaptivität
I:NCOMPREHENSIBLE – Unverständlichkeit braucht Transparenz
und Intuition
Resilienz als Antwort auf brüchige Systeme
BANI ist die Weiterentwicklung des VUCA-Frameworks.
Volatile Systeme gibt es weiterhin, ein Beispiel hierfür ist die Autoindustrie, von Brennstoffen entwickeln wir uns zur Elektromobiliät weiter. Bei brüchigen Systemen geht es um Monokulturen. Es geht um unsere Erde, die wir knallhart ausbeuten und auspressen. Corona hat uns vor Augen gehalten, wie brüchig unser System ist. Branchen, wie die Tourismus-Branche, die Künstlerszene kommen durch Corona von heute auf Morgen zum Erliegen. Wir haben keine Chancen mehr uns vorzubereiten, umzudenken.
Was jetzt für viele Selbstständige zählt, ist der Kampf ums Überleben. Widerstandskraft entwickeln, sich wieder aufrichten, optimistisch bleiben, improvisieren – auch Resilienz genannt. Und das ist alles andere als einfach, wenn man erstmal am Boden liegt. Resilienz ist mehr als ein Konzept. Es ist eine lebenslange Reise, die intensive Selbstreflexion, ein dynamisches Selbstbild und ein gutes Gespür für die eigenen Ressourcen voraussetzt.
Die aktuelle Situation zeigt uns so deutlich auf, wie nie zuvor, kein Mensch, aber auch kein Unternehmen kann Krisen vermeiden. Um zu verhindern, dass eine Krise existenzbedrohend wird, ist es wichtig Gefährdungspotentiale frühzeitig zu erkennen und so früh wie möglich
entgegenzusteuern. Insbesondere bei Eintritt einer Krise sind etablierte Strukturen und Verantwortlichkeiten notwendig, um flexibel und eigenverantwortlich entgegenzusteuern. Lernen können wir hierbei von Organisationen aus dem Bereich der Hochzuverlässigkeits-Organisationen (HROs) wie Kernkraftwerke, Feuerwehren, Luftfahrtgesellschaften, Notfallambulanzen in Kliniken. Sowohl Sicherheit und Flexibilität als auch Antizipation und Anpassung sind hier die zentralen Aspekte, um kritische Situationen zu meistern. Entscheidend sind dafür interne und externe Faktoren. Mit einer Kombination von Achtsamkeit gegenüber „kritischen“ Signalen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens –, Agilität, Entscheidungsfreude und psychologischer Sicherheit für Teams können Unternehmen diese innere Stärke entwickeln.
BANI lenkt unsere Sicht auf Lösungsorientierung. Ich mag BANI.
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