In der Essener Uniklinik kämpfen Ärzte um das Leben dreier Kinder und das eines Erwachsenen. Sie haben wohl einen hochgiftigen Knollenblätterpilz gegessen. Diagnose: Akutes Leberversagen. "Die Leberzellen werden durch das Gift angegriffen und gehen einfach kaputt. Und wenn die Zelle kaputt ist, kann die sich auch nicht regenerieren und das ist das Problem. Je mehr Zellen kaputt sind, desto schwieriger ist dann die Situation für die Leber und wenn 90 Prozent kaputt gegangen sind, dann sieht man, dass die Leber nicht mehr funktioniert.“, sagt Dr. Elke Lainka, Oberärztin der Kinderklinik II in Essen.
Bei den Patienten handelt es sich um zwei unterschiedliche Familien, die sich nicht kennen. Etwa sechs Stunden nach dem Verzehr der Pilze mussten sich die Betroffenen übergeben, sind daraufhin sofort ins Krankenhaus. Zurzeit locken Wald und Wiesen zum Pilzesammeln. Die meisten heimischen Sorten sind unbedenklich. Der Knollenblätterpilz aber ist Deutschlands gefährlichstes Exemplar und wird oft verwechselt. So Naturführer und Pilz-Experte Martin Maschka aus Hattingen: „Viele Leute gehen einfach mit dem Messer in den Wald und sehen ein Pilz und schneiden den ab, weil sie denken Oh, das ist ein Champignon. Und dabei verwechseln sie also die wichtigsten Merkmale und das wäre hier die Knolle gewesen, die noch in der Erde steckt oder von Laub verdeckt ist. Und das ist wirklich eine Gefahr.“
Sammeln also besser immer nur mit Experten. Pro Jahr vergiften sich mehrere Hundert Menschen an Pilzen in NRW, so die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Verzehr von Knollenblätterpilzen endet meist tödlich. "Wichtig wäre, dass wenn man ein Pilzgericht gegessen und Symptome hat, direkt zum Arzt geht, sich Blut abnehmen lässt und nicht denkt, ach wird schon wieder, sondern beim Arzt eine Kontrolle durchführen lässt, dass dann gegebenenfalls alle Maßnahmen eingeleitet werden können", so Dr. Elke Lainka.
Die Patienten in Essen bekommen aktuell ein sogenanntes Leberersatzverfahren, auch Leberdialyse genannt. Sie alle stehen jetzt auf der Transplantationsliste. Doch wie kann es weitergehen? Wie läuft jetzt die Suche nach einem Organ? Dazu ein Interview mit Professor Richard Taubert, Transplantationsmediziner von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Ein Beitrag von Daria Semcov und Sebastian Reddig
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