Tonfolge: gis°-h°-d¹ (verminderter Dreiklang)
3) KLEINE GLOCKE
Schlagton: d¹
Gewicht: ca. 2.100 kg
Durchmesser: 1.450 mm
Inschrift:
ALLES DING WÄHRT SEINE ZEIT, GOTTES LIEB IN EWIGKEIT!
2) MITTLERE GLOCKE
Schlagton: h°
Gewicht: ca. 3.250 kg
Durchmesser: 1.770 mm
Inschrift:
JESUS NIMMT DIE SÜNDER AN!
1) GROSSE GLOCKE
Schlagton: gis°
Gewicht: ca. 5.010 kg
Durchmesser: 2.100 mm
Inschrift:
ALLEIN GOTT IN DER HÖH SEI EHR!
Alle Glocken wurden im Jahr 1913 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation gegossen.
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Die Stadt Aue-Zelle liegt in einem tiefen Talkessel der Zwickauer Mulde und galt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als bedeutende Bergbau- und Industriestadt.
Nachdem die Kirche des Klösterleins Zelle, die seit der Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert als Pfarrkirche der Gemeinde Zelle benutzt wurde, für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden war, ließ der Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Klösterlein-Zelle am Hang des Zeller Berges in dominanter Lage ein neues Gotteshaus errichten. Ein Auer Unternehmer schenkte der Kirchengemeinde das entsprechende Baugrundstück. Die Friedenskirche wurde 1907 von den Dresdner Architekten Rudolf Schilling und Julius Graebner entworfen und von 1912 bis 1914 errichtet. Von den 270.000 Mark Baukosten wurden 35.000 Mark mit Spenden von Privatleuten und Firmen aufgebracht. Die größere Summe stammte von der Kirchengemeinde, die dafür einen Kredit aufgenommen hat.
Die quergerichtete zentralisierte Anlage wurde nach barockem Vorbild entworfen. Mehrere mit Bildhauerarbeiten umrahmte Türen führen von den vier Seiten in das Innere. Die Nordwest- und die Südosteingangstüren sind mit stilisierten Ornamenten auf Kupferblech verkleidet, über denen sich Reliefs mit Christusdarstellungen befinden. Von den Außenpfeilern zwischen den großen Kirchenfenstern schauen Steinreliefs der symbolisierten vier Evangelisten herab.
Der 50 Meter hohe Turm schließt oben ab mit einer gestuften, stumpf abschließenden Kupferhaube und einem sechs Meter hohen Turmkreuz. Somit ergibt sich eine Gesamthöhe von 56 Metern.
Der lichtdurchflutete ovale Innenraum ist in maßvollem Jugendstil künstlerisch anspruchsvoll ausgestattet. Die an Hunderten Stahlseilen hängende Stuckdecke ist im Zentrum als 15 Meter hohe Kuppel ausgeführt. An drei Seiten des Innenraums befinden sich eingeschossige Emporen mit barockisierenden Brüstungen auf mit Blech verkleideten Stahlträgern. Die Buntglasfenster von Karl Schulz aus Dresden zeigen Szenen aus dem Neuen Testament. Metallarbeiten für die Leuchter und die Altarrückwand komplettieren den Kirchenschmuck.
Im Vorraum des Emporengeschosses befindet sich eine originalgetreue Kopie eines Putzritzgemäldes aus dem 13. Jahrhundert, das 1881 an der Ostwand der Kirche des Klösterleins Zelle entdeckt wurde und heute im Kloster Altzella ausgestellt wird. Die hier vorhandene Kopie wurde 1967 von Heinz Beck hergestellt.
Quelle: www.wikipedia.de
Seit vorletztem Jahr erstahlt die Kirche äußerlich wieder in neuem Glanz. Eine Innenrenovierung ist für die kommenden Jahre geplant.
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Fotos und Tonaufnahme: unteroktav
Herzlichen Dank an den Hausmeister für die kurzfristig ermöglichte Kirchenführung sowie an den Kirchenvorstand für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Fotos!
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