Weniger als zwei Wochen nach seinem Beitritt zur Nato hat Finnland mit dem Bau eines Grenzzauns zu Russland begonnen. Der erste Abschnitt der im vergangenen Jahr von der Regierung in Helsinki beschlossenen, drei Meter hohen Sperranlage entsteht in Imatra, 250 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Die Kosten werden auf 380 Millionen Euro geschätzt. Der zuständige Projektleiter Ismo Kurki erklärte am Freitag, Ziel sei es nicht, eine Invasion zu stoppen. Vielmehr sollen etwa 200 der insgesamt 1300 Kilometer langen Grenze abgesichert werden, wo am ehesten Migranten erwartet werden könnten. Finnland befürchtet, dass die Regierung in Moskau eine große Zahl von ihnen nach Finnland weiterleiten könnten.
"Die Situation an der finnisch-russischen Grenze war stabil und ist im Moment stabil", sagte Brigadegeneral Jari Tolppanen vom finnischen Grenzschutz. Angesichts der veränderten Lage müsse sein Land jedoch eine größere Kontrolle über die Grenze erlangen. "Und Finnland muss weniger abhängig von der russischen Grenzkontrolle werden", fügt er hinzu. Im vergangenen Jahr verzeichnete Finnland 30 illegale Übertritte, während auf russischer Seite etwa 800 entsprechende Versuche abgefangen worden sein, teilte der finnische Grenzschutz mit. Das nordische Land ist unter dem Eindruck des russischen Einmarsches in die Ukraine in die Nato eingetreten.
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