Demenz stellt nicht nur für Betroffene eine Herausforderung dar, sondern auch für deren Angehörige. In diesem Video erklärt Prof. Daniela Holle, wie man mit einem "herausforderndem Verhalten" umgehen kann.
0:00 Was ist "herausforderndes Verhalten"?
1:45 Wie kann man "herausforderndes Verhalten" besser verstehen?
3:55 Wo findet man Hilfe bei "herausforderndem Verhalten"?
🤔 Was bedeutetet "herausforderndes Verhalten" bei Betroffenen von Demenz?
Ein "herausforderndes Verhalten" umfasst Verhaltensänderungen, die im Laufe einer Demenzerkrankung auftreten. Dabei unterscheidet man motorische Verhaltensweisen, verbale Verhaltensweisen, aber auch apathisches Verhalten. Beispiele sind Rückzug, Unruhe oder das Verweigern von Essen. Es gibt zwei unterschiedliche Faktorengruppen, die "herausforderndes Verhalten" auslösen können: Zunächst sind es Hintergrundfaktoren wie die Biografie, die Menschen mit Demenz mitbringen. Als zweite Faktorengruppe gibt es die Nahfaktoren. Dazu zählen körperliche Ursachen wie Schmerz oder Hunger, die ein Verhalten auslösen können. Häufig ist es ein Wechselspiel zwischen unterschiedlichen Faktoren, die das Verhalten zum Vorschein bringen.
💡 Wie kann man "herausforderndes Verhalten" besser verstehen?
Aufgrund einer Demenzerkrankung kann es zu kognitiven und damit auch zu sprachlichen Veränderungen kommen. Demenzerkrankte Menschen können Worte nicht mehr verstehen und sich nicht mehr verständlich ausdrücken. Deshalb ist es für Angehörige wichtig, dass sie dieses "herausfordernde Verhalten" als Möglichkeit der Kommunikation wahrnehmen. Dadurch können die Angehörigen mit ihnen ins Gespräch kommen.
👨👩👧 Wie sollten Angehörige mit einem herausfordernden Verhalten umgehen?
Ein Lösungsansatz zum Umgang mit herausforderndem Verhalten ist, dass Angehörige sich in Verständnis üben. Dafür ist es zentral, das Verhalten zunächst präzise zu beschreiben. Angehörige sollten beobachten, in welchen Situationen ein solches Verhalten auftritt, wovon dies abhängig ist und welche Personen sich dabei in der Umgebung befinden. Über eine konkrete Beschreibung bekommen die Angehörigen viele Anhaltspunkte und mögliche Ursachen heraus. So lassen sich gezielt Maßnahmen für eine Verbesserung ergreifen. Wenn der Geduldsfaden allerdings in einer Situation reißt, sollten Angehörige aus der Situation herausgehen.
📍 Wo findet man Hilfe bei herausforderndem Verhalten?
Wird bereits eine Pflege in Anspruch genommen, können die Pflegenden auf solche Situationen mit herausforderndem Verhalten angesprochen werden. Auch wenn eine demenzerkrankte Person in die Tagespflege geht, kann dort Hilfe geholt werden. Ebenfalls kann der Hausarzt ein guter Ansprechpartner sein. Auch regionale Alzheimergesellschaften oder pflegerische Beratungsstellen bieten Informationsveranstaltungen zu dem Thema.
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