Hasso Hofmann (Institut für Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, Humboldt-Universität zu Berlin):
"Auf dem Höhepunkt des Wettrüstens zwischen Ost und West veröffentlichte der Münchener Rechtsphilosoph Arthur Kaufmann ein Büchlein mit dem thesenhaften Titel: ,Gerechtigkeit – Der vergessene Weg zum Frieden‘. Die politische Lage hat sich seither gründlich verändert. Friedlich ist die Welt dadurch freilich nicht geworden. Grund genug, sich der These Kaufmanns zu erinnern. Der Vortrag beschäftigt sich mit ihr in historischer Perspektive. Er will zeigen, warum und wie die klassische Begriffskombination von Gerechtigkeit und Frieden durch das von Frieden und Fortschritt überlagert und verdrängt wurde. In dieser Sicht zeigt sich die Renaissance des Gerechtigkeitsbegriffs als eine theoretisch notwendige Reaktion auf grundsätzlich veränderte Bedingungen. Darüber hinaus ist der Vortrag ein Beitrag zur jungen Disziplin der Politischen Ikonographie, insofern er die Geschichte jener Verdrängung in Lichtbildern bedeutender Beispiele politischer Malerei und Graphik sichtbar macht."
Vortrag, gehalten am 4. Februar 1997 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Der Abend wurde geleitet von Professor Dr. Peter Landau.
Eine überarbeitete und erweiterte Fassung des Vortrags erschien in der Publikationsreihe "Themen" der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Der Band kann über die Stiftung kostenfrei bezogen werden ([ Ссылка ]).
Das Video wurde produziert von der Tele-Akademie ([ Ссылка ]). Erstausstrahlung: 8. März 1998. © SWR / Hasso Hofmann
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