Die Österreichische Post lässt am Standort Wien-Inzersdorf einen autonom fahrenden LKW Wechselbrücken umsetzen. Angesichts des LKW-Fahrermangels könnte der Testbetrieb bald Schule machen.
__________
Das Fahren von Wechselbrücken-Lastzügen ist die Königsdiziplin für LKW-Fahrer. Doch angeblich soll Kollege Computer das noch besser hinbekommen. Zumindest wenn es um die Hoflogistik geht.
Vor einiger Zeit hatten wir uns das Konzept eines autonom agierenden Wechselbrücken-LKW beim Technik-Anbieter ZF angeschaut. Und unter den Versuchsbedingungen auf dem Werksgelände hat das Ganze gut funktioniert. Sobald er aktiviert wurde, fuhr der computergesteuerte LKW selbsttätig den vorgesehenen Platz an der Rampe an. Dort setzte er mit Hilfe eines speziellen Assistenzsystems die Wechselbrücke ab. Dieser Assistent steuerte auch das vollautomatische Aufnehmen einer anderen Brücke. Der Fahrer kann währenddessen im Idealfall Pause machen.
Jetzt darf ein ähnlich aufgebautes Fahrzeug bei der Österreichischen Post seinen Wert in der Praxis unter Beweis stellen. Eigenständig unterfährt der Umsetz-LKW die Wechselbrücke, liftet sie an und fährt los. Dabei überwachen Sensoren das komplette Umfeld. Kreuzt nun ein anderes Fahrzeug den Weg, bleibt der autonome LKW einfach stehen. Ist die Gefahr vorüber geht es weiter zum Andocktor, wo die Wechselbrücke einwandfrei abgesetzt wird.
Noch läuft das Fahrzeug im Testbetrieb, doch möglicherweise treibt die Fahrerknappheit die Entwicklung voran: Immerhin müssen an den Standorten der Österreichische Post jeden Tag 3.300 Wechselbrücken zuverlässig umgesetzt werden.
[Folge 106]
Ещё видео!