An einem Januartag 2012 geschieht in der Eifel in einer Autowerkstatt ein Mord: zwei Schüsse, eine Leiche, aber bitte keine Polizei. Stattdessen helfen bis dahin unbescholtene Dorfbewohner dem Täter, die Sache zu vertuschen. Mehr als zwei Wochen lang. Leiche im Keller verstecken, Tatort reinigen, Waffe verschwinden lassen, Leiche auf Anhänger wuchten und im Dorf abstellen - und dann ab auf die Mülldeponie. Erst als ein Bein des Toten aus dem Müllberg ragt, fliegt alles auf.
Wie ist das möglich? "Also, man hilft sich hier, Steine schleppen, Gartenarbeit und so", meint die Schwester des Täters, "aber damit ist doch nicht gemeint, eine Leiche auf den Hänger zu packen." Sie kam gerade aus dem Urlaub, als ihr Bruder festgenommen wurde. Sie ahnte nicht, dass er seinen besten Freund umgebracht hatte, einen vorbestraften Schrotthändler. "Warum lässt er sich auf so einen Menschen ein?", fragt sich die Schwester. Und welche Rolle spielt der Vater, der auch am Tatort gewesen sein musste? Seitdem versucht sie, mit ihm darüber zu reden - er bleibt wortkarg. Die Autowerkstatt leitet die Schwester weiter, allerdings kommen viel weniger Kunden als vorher. Dafür gibt es Drohungen und Rachegelüste vom Familienclan des Opfers.
Dieser Mord und seine Vertuschung haben vieles in dem kleinen, idyllischen Eifeldorf verändert. Die Mitwisser bekamen zum Teil Bewährungsstrafen und sind weggezogen. Der Täter sitzt lebenslänglich in Haft und hadert damit, sein Leben, die Nachbarn, die Familie in der Eifel verloren zu haben - und seinen Freund, den er umgebracht hat und an dem er doch sehr hing. Wie brachte er so viele Menschen dazu, ein Kapitalverbrechen zu verschleiern? "Ich habe nur eine Frage gestellt, und mir wurde geholfen", erzählt er im Gefängnis. "Ich habe meinem Mann geholfen, weil ich Angst hatte", schildert die Ehefrau, die den Tatort sauber machte.
Fast zwei Jahre lang haben die WDR-Autoren immer wieder die Bewohner in ihrem Eifeldorf besucht und mit der Zeit ihr Vertrauen erworben. Sie haben genau zugehört, wie sie ihre Fragen nach der Tat und ihrer Vertuschung beantworten: die Nachbarn, die Ehefrau, der Freund aus der Werkstatt und auch der Vater, einer Schlüsselfigur für diese Mordsgeschichte.
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🎥 Ein Film für Menschen hautnah von Katharina Gugel und Ulf Eberle.
Dieser Film wurde im Jahr 2015 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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Mord in der Eifel: Vom Dorf vertuscht | WDR Doku
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