Die Laliderer Nordwand zählt zu den bedeutendsten, höchsten und berüchtigsten Wänden der Alpen. Alle Kletter-Touren in dieser Wand sind wild und abenteuerlich. Reiner Pickl und Helmut Schmidt haben hier die "heißen Zeiten" erlebt.
Autor: Kilian Neuwert
Klassische Kletterei im Karwendel: Die Herzogkante an der Laliderer Nordwand
Die Laliderer Nordwand zählt zu den bedeutendsten und höchsten Wänden der Alpen. Und zu den berüchtigsten: Sie ist brüchig, Bohrhaken stellen die absolute Ausnahme dar, alle Kletter-Touren in dieser Wand sind wild und abenteuerlich. Wer hier klettert muss wissen, was er tut!
Bergauf-Bergab hat zwei Männer begleitet, auf die genau das zutrifft: Reiner Pickl und Helmut Schmidt. Die beiden Bergführer haben hier die „heißen Zeiten“ erlebt – also jene goldenen Sommer in den 1970er und 1980er Jahren, in denen die Laliderer Wand ein Magnet für zahlreiche Seilschaften war. Helmut Schmidt ist neun der Nordwandrouten geklettert. Reiner Pickl hat sie alle gemacht und der Wand eine Erstbegehung abgerungen.
Mit dem Bergauf-Bergab-Team sind die beiden nochmals eingestiegen – dieses Mal in die Herzogkante, die leichteste Route in der Wand. Für Reiner Pickl und Helmut Schmidt war es ein Wiedersehen nach vielen Jahren und gleichsam die „erste aber wahrscheinlich letzte Laliderer-Route“. Beide sind heute über Sechzig.
Mit der Herzogkante leistete der Münchner Spitzenkletterer Otto Herzog 1911 echte Pionierarbeit. Vor 110 Jahren war er einer der ersten, die es an die Wand zog. Nach Herzog folgten oft die besten Alpinisten ihrer Generation. Etwa haben Rebitsch, Buhl oder Mariacher Routen in der Wand erstbegangen. Doch Alpingeschichte wurde hier nicht nur auf diese Weise geschrieben: Oft war die Wand Schauplatz großer Dramen. Noch heute wäre eine Rettung aus der Wand eine Herausforderung für die Einsatzkräfte, wie eine Übung zeigt, die das Bergauf-Bergab-Team begleiten durfte.
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