"Ich gebe nie auf", sagt Judit Andrade, "niemals". Seit vielen Jahren pflegt sie zuhause in ihrem Wohnzimmer ihren schwerkranken Mann Manuel. Er leidet an ALS, einer Nervenkrankheit, für die es keine Heilung gibt und die zum Tode führt. Niemals würde Judit ihren Mann in ein Pflegeheim geben. Das hat sie ihm versprochen, als die Krankheit ausbrach. Inzwischen kann Manuel sich überhaupt nicht mehr bewegen, wird künstlich beatmet und ernährt: Eine Intensivstation im Wohnzimmer.
Auch Roswitha Haug-Henseler pflegt ihren Mann Kurt zuhause - seit jener Nacht, als er leblos neben ihr im Bett lag und vom Notarzt wiederbelebt wurde. Weil sein Gehirn durch den Sauerstoffmangel Schaden genommen hat, ist er ganz auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. Sie hat dafür ihren Beruf als Heilpraktikerin aufgegeben. Keine Minute kann sie ihn allein lassen.
Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland pflegen ihre Angehörigen zuhause. Allein, mit viel Liebe und oft bis zur Erschöpfung. Welche Schwierigkeiten, welche Hoffnungen, welche Enttäuschungen erleben sie bei der Pflege ihrer Partnerinnen und Partner?
Diese für YouTube erweiterte SWR-Doku von Kai Diezemann trägt den Originaltitel: Pflegestation Wohnzimmer – Wenn der Partner krank wird, Ausstrahlungsdatum der 45-Minuten-Fassung: 02.12.20. #swrdoku #swr
Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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