Die Europäische Zentralbank hat ein Krisenprogramm von 750 Milliarden Euro mal eben aufgelegt. Die Währungshüter meinen es ernst. Präsidentin Christine Lagarde macht auf Twitter ein weitgehendes Versprechen. Die Welt ist im Krieg. Im Kampf gegen das Virus hat nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Waffen auf den Tisch gelegt. Am Mittwochabend kündigten die Währungshüter ein milliardenschweres neues Anleihekaufprogramm an. Unter dem Titel Pandemic Emergency Purchase Programme, kurz PEPP, will die Notenbank bis zum Jahresende Anleihen im Volumen von 750 Milliarden Euro kaufen.
„Der Rat der EZB sieht sich in der Pflicht, alle Bürger der Euro-Zone in dieser extrem herausfordernden Zeit zu unterstützen“, teilte die Notenbank Mittwochabend mit. Man werde daher sicherstellen, dass alle wirtschaftlichen Sektoren von den Unterstützungsmaßnahmen profitieren könnten, um diesen Schock zu überstehen.
„Dass die EZB an einem Mittwochabend kurz vor Mitternacht eine derartige Entscheidung trifft, zeigt schon, dass es sich um ein wirklich umfangreiches Programm handelt. Es ist der Versuch, die Märkte zu beruhigen und sicherzustellen, dass die Geldpolitik reibungslos funktioniert“, sagt Torsten Slok, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank in New York im Gespräch mit WELT. Die Größe und die Flexibilität des Programms seien bemerkenswert: „Die Finanzmärkte haben jetzt ein Sicherheitsnetz von der EZB bekommen.“
Die Börsen reagierten gemischt auf die neue Bazooka, die die EZB unter ihrer Präsidentin Christine Lagarde nun in Stellung gebracht hat. Während die Anleihemärkte euphorisch die Liquiditätsspritze feierten, ließen sich die Aktienhändler nicht wirklich aus der Reserve locken. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Schuldtitel fiel um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 1,52 Prozent. Die Akteure erwarten, dass die EZB in den kommenden Wochen italienische Staatsanleihen im großen Stil kaufen wird. Auch griechische Schuldtitel profitierten. Die Rendite der fünfjährigen Griechenbonds fielen um ganze zwei Prozentpunkte.
An den Aktienmärkten fiel die Euphorie verhaltener aus. Immerhin konnte sich der Dax zum Handelsauftakt nach den Verlusten vom Mittwoch etwas stabilisieren und notierte bei rund 8400 Punkten in einem sehr nervösen Umfeld.
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