Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke geht die Bundesanwaltschaft von einem Täter aus dem rechtsextremistischen Milieu aus. Die Karlsruher Behörde übernahm daher die Ermittlungen, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Grund für die Übernahme der Ermittlungen nach nunmehr zwei Wochen seien Hinweise, dass es sich mutmaßlich um einen rechtsextremistisch motivierten Mord handele. Die Bundesanwaltschaft gehe deshalb von der besonderen Bedeutung des Falles aus, sagte der Sprecher.
Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha erschossen worden. Dringend tatverdächtig sei ein einschlägig vorbestrafter 45 Jahre alter Mann namens Stephan E., sagte der Sprecher. Die DNA des Verdächtigen sei am Tatort sichergestellt worden. Hinweise auf Komplizen oder eine rechtsterroristische Organisation gibt es nach Angaben des Sprechers bisher nicht. Es werde aber weiter ermittelt. Der 45-Jährige war am frühen Samstagmorgen von Spezialkräften festgenommen worden. Seit Sonntag sitzt er unter dringendem Mordverdacht in Untersuchungshaft.
Medienberichten zufolge war der Verdächtige an Angriffen von Rechtsradikalen auf eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes am 1. Mai 2009 in Dortmund beteiligt. Er sei damals wegen Landfriedensbruchs zu sieben Monaten Haft verurteilt worden, die zur Bewährung ausgesetzt worden seien.
Ещё видео!