Auf Lesbos wird derzeit ein neues sogenanntes «Closed Controlled Access Center (CCAC)" errichtet, finanziert von der Europäischen Union. Hier werden in Zukunft Menschen, die einen Asylantrag stellen wollen, de facto inhaftiert, was auch Kinder betreffen wird. Die rechtliche Grundlage für die geplanten Internierungen ist eine fiktive Nichteinreise der Flüchtlinge in die Europäische Union, obwohl sie physisch die Grenze überquert haben. Ähnlich wie Fluggäste im Transitbereich eines Flughafens werden die Geflüchteten solange nicht offiziell in die Europäische Union eingereist sein, bis über ihren Asylantrag in einem sogenannten Grenzverfahren entschieden wurde.
Die weißen Wohncontainer und Verwaltungsgebäude des neuen Centers sind von einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben. Der nächste bewohnte Ort ist viele Kilometer weit entfernt. Der Plan ist klar: Es geht offenbar darum, jeden Kontakt mit den Flüchtlingen zu verhindern und die Menschen im Camp rund um die Uhr kontrollieren zu können. Je weniger die Flüchtlinge sichtbar sind, desto ungestörter können ihre grundlegenden Menschenrechte verletzt werden. Wie die anderen geschlossenen Camps auf den Inseln Samos, Kos, Leros und Chios, die in den vergangenen Jahren bereits gebaut wurden, wird auch das Camp in Vastria komplett von der Europäischen Union finanziert.
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