Die Rotfrüchtige Zaunrübe, Rot-Zaunrübe oder Zweihäusige Zaunrübe ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zaunrüben innerhalb der Familie der Kürbisgewächse. Weitere Trivialnamen sind Rotbeerige Zaunrübe und Rote Zaunrübe. Alle Pflanzenteile, besonders die reifen Früchte und die Wurzeln, sind giftig. Die wärmeliebende Zaunrübe ist eine giftige Kletterstaude mit langer Geschichte. Sie diente schon in der Antike als Heil- und Zauberpflanze. Ihre roten Beeren sind giftig, aber bei Vögeln beliebt.
Lebensraum
Die Zaunrübe, auch Rotfrüchtige Zaunrübe oder zweihäusige Zaunrübe (Bryonia dioica) genannt, ist eine mit Ranken kletternde mehrjährige Pflanze aus der großen Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie wächst gern an warmen Standorten in Verbindung mit Mauern und Zäunen und kommt vor allem an warmen Heckenrändern vor, wächst an Wegrändern und auf Schuttplätzen.
Die botanischen Zeigerwerte nach Ellenberg ordnen die Zaunrübe als Licht- und Wärmezeiger ein. Wo sie wächst, ist der Boden eher kalkhaltig und mäßig stickstoffreich. Die Feuchte des Bodens ist frisch, also leicht feucht. Die Zaunrübe ist eine Charakter-Art der Ruderalpflanzen-Gesellschaft (Sisymbrietalia) und in ihrem Bestand nicht gefährdet.
Die Rotfrüchtige Zaunrübe ist in allen Teilen sehr giftig. Der Kontakt mit Blättern oder anderen Pflanzenteilen kann bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen führen.
Wo kommt die Zaunrübe vor?
Die Zaunrübe ist in Mittel- und Südeuropa zu Hause bis hin nach Westasien. In Norddeutschland und Dänemark gilt sie als Neophyt, wächst dort also noch nicht lange in der freien Natur.
Vermehrung und Ausbreitung
Die Pflanze vermehrt sich durch Samen. Die Zaunrübe bildet zahlreiche Beerenfrüchte. Diese werden gern von Vögeln gefressen, die dadurch die Samen darin verbreiten.
Wuchs
Aus einer rübenartigen, hellen Pfahlwurzel treiben oberirdisch verzweigte Triebe, die zwei bis vier Meter lang werden. Sie können mithilfe von zahlreichen dünnen Ranken klettern. Die Kletterstaude ist sommergrün und zieht im Herbst ein.
Blätter
Das Laub der Zaunrübe ist kurz gestielt und gelappt. Meist ist es fünflappig, zur Spitze der Triebe sind die Blätter eher dreilappig. Die Blätter sind beiderseits rau behaart. Die Basisblätter können einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern erreichen.
Blüten
Zaunrübenpflanzen tragen entweder weibliche oder männliche Blüten – die Zaunrübe ist also zweihäusig. Die kleinen Blüten sitzen in Trauben in den Blattachseln. Sie haben fünf weiß-grünliche, ebenfalls behaarte Blütenblätter. Diese sind an der Basis miteinander verwachsen. Die weiblichen Blüten sind kurzstielig und haben in der Blütenmitte auffällig geformte, dreiteilige Fruchtblätter. Die männlichen Blüten sind lang gestielt und tragen in der Blütenmitte fünf verbreiterte Staubblätter. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.
Früchte
Aus den weiblichen Früchten entwickeln sich die für Kürbisgewächse typischen Beerenfrüchte. Diese sind bei der Roten Zaunrübe etwa acht Millimeter groß und bei Reife leuchtend rot gefärbt. Sie enthalten etwas saftiges Fruchtfleisch und einige braune Samen.
Standort von Bryonia dioica
Bryonia dioica wächst am liebsten an sonnigen, warmen Standorten und rankt gerne an Zäunen und Mauern.
Boden
Die Zaunrübe mag frische, lehm- und nährstoffhaltige Böden.
Ökologischer Wert
Die Blüten der Zaunrübe werden von Wildbienen und auch von einigen Grabwespen besucht. Die nach der Pflanze benannte Zaunrüben-Sandbiene füttert ihre Brut mit dem Pollen der männlichen Blüten. Die Früchte werden von Vögeln gefressen.
Vorkommen oder Verwendung im Garten
Da die Pflanze giftig ist, sollte man sie besser nicht im Garten anpflanzen. Die giftigen roten Beeren könnten Kinder zum Naschen verführen.
Zaunrübe als Heilpflanze verwenden
Früher wendete man Bryonia dioica in der Medizin sehr vielfältig an – etwa als Brech- und Abführmittel sowie gegen Frauenleiden. Heute findet man die Zaunrübe noch in einigen homöopathischen Mitteln. Auch als Zauberpflanze wurde die Zaunrübe vielfältig genutzt. Ihre oft auffällig geformte Wurzel galt dabei als Ersatz für die seltenere Wurzel der Alraune (Mandragora officinarum).
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