Berliner Straßen [ Ссылка ]
Die General-Pape-Straße, umgangssprachlich oft nur „Papestraße“ genannt, ist ein rund 1,2 Kilometer langer Verkehrsweg im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der die Ortsteilgrenze zwischen Tempelhof und Schöneberg bildet. Er entstand mit dem Ausbau von Berlin und dessen Vororten am Ende des 19. Jahrhunderts und gehörte bis 1937 noch komplett zum Einzugsbereich des Verwaltungsbezirks Schöneberg. Nach zahlreichen Gebiets- und Verwaltungsreformen liegen die ungeraden Parzellennummern (1–25) auf der westlichen Straßenseite in Schöneberg, die geraden Parzellennummern auf der östlichen Straßenseite zählen zu Tempelhof.
Namensgebung und Lage
Am 2. Februar 1897 erhielt die vorher nur über den Exerzierplatz und über das Gelände der Kaserne des Eisenbahnregiments Nummer 1 verlaufende Erschließungsstraße[1] den Namen des preußischen Generals Alexander von Pape (1813–1895).
Die General-Pape-Straße verläuft in Süd-Nord-Richtung östlich parallel zum Bahndamm der Anhalter Bahn. Im Norden mündet sie im leichten Ostbogen auf den Loewenhardtdamm, im Süden bildet der Ballonfahrerweg über den Sachsendamm und die Stadtautobahn die Fortsetzung. In dem kurzen Abschnitt zwischen der Kleingartenanlage (KGA) „Papestraße Block II“ und dem Werner–Voß-Damm, in den die General-Pape-Straße einmündet, gibt es einige erhaltene Wohnhäuser und Flachbauten, die von Handwerkerfirmen genutzt werden. Die von der Nord-Süd-Trasse abgehenden Zufahrtsstraßen zu den Gewerbeobjekten werden auch als General-Pape-Straße bezeichnet und sind durch Mehrfachnummern der Grundstücke kenntlich.
Geschichte
Im 18. Jahrhundert gehörte das Areal als Ackerfläche den Bauern der Dörfer Tempelhof und Schöneberg. Im 19. Jahrhundert entstand mit dem Tempelhofer Feld ein großer Exerzierplatz und dessen westlicher Rand wurde Standort dreier Eisenbahnregimenter. Die Geschichte der Straße ist deshalb untrennbar mit den hier errichteten Kasernenbauten verbunden. Drei große militärische Anlagen mit allen notwendigen Versorgungsbauten einschließlich Wohnmöglichkeiten für verheiratete Heeresangehörige entstanden in drei Etappen auf dem Gelände (um 1892, um 1895–1897 und 1905–1907). Beteiligte Planer, Architekten und leitende Baubeamte waren Hermann Böhmer, Hermann Verworn, Ferdinand Schönhals, Garnison-Bauinspektor P. Böhm, der Baubeamte Zappe und Militär-Bauinspektor F. Stürmer.
Entsprechend den Berliner Adressbüchern besaß die Straße von ihrer amtlichen Widmung bis nach 1943 keinerlei Zählung. Konkret erstreckten sich von der Colonnenbrücke/Colonnenweg (am „Militärbahnhof“) südwärts Landwehrdienstgebäude des (Berliner) Bezirks-Commandos I, II, III und IV, Kasernen des Eisenbahnregiments Nummer 2 und der Luftschiffer-Abtheilung sowie Baracken des Eisenbahnregiments Nummer 3.
Die Stationierung von Eisenbahnregimentern ergab sich durch die hier verlaufenden Trassen der Militäreisenbahn sowie der Anhalter Bahn (Abschnitt Berlin–Groß-Lichterfelder Bahn) und der Berlin-Dresdener Eisenbahn, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnet worden waren. Die Fläche südlich der festen Kasernenbauten bot Platz für Feldgeräteschuppen, Fahrzeughallen und eine Automobil-Versuchsstation mit Werkstattgebäude.
Als auf den Strecken von Anhalter und Dresdener Bahn neben dem Fernverkehr auch ein Vorortverkehr betrieben werden sollte, ergab sich an der Kreuzung mit der Ringbahn der Bedarf an einem Umsteigebahnhof. Das Empfangsgebäude wurde ab 1898 im südlichen spitzen Kreuzungswinkel zwischen den Ringbahngleisen und den Fernbahngleisen errichtet und dabei das alte Kreuzungsbauwerk aus dem Jahr 1874 ersetzt. Der nach Plänen von Karl Cornelius und Waldemar Suadicani gebaute Bahnhof wurde 1901 fertig. Der neue Turmbahnhof erhielt den verkürzten Namen Papestraße. 2006 ging an seiner Stelle der Bahnhof Südkreuz in Betrieb.
Auch nach dem Ende der Monarchie und des Ersten Weltkriegs blieben die Gebäude als militärische Liegenschaft erhalten. In den 1920er Jahren sind zwischen der Kolonnenbrücke/Dreibundstraße (spätere Immelmannstraße)/Tempelhofer Feld (Norden) bis zur Ringbahn (Süden) weiterhin die drei großen Flächen ausgewiesen (Eigentümer erst Militärfiskus, später Reichsfiskus). Die darauf befindlichen Gebäude dienten unter anderem einem Hauptversorgungsamt, weiteren Versorgungsämtern sowie einer Betriebskrankenkasse des Reichs. In den übrigen Häusern wohnten jeweils um die 14 bis 18 Militärangehörige mit ihren Familien. Die Anlagen gehörten nunmehr zum Eisenbahn-Regiment Nummer 4. Direkt in Nähe des nördlich gelegenen Militärbahnhofs gab es ein Gastwirtschaftsgebäude, das je nach dem Eigentümer bezeichnet wurde (Glasenappsches Haus, Conradsches Haus, Gerhardtsches Haus). Quelle: Wikipedia [ Ссылка ]
Ещё видео!