Robert Misik im Gespräch mit Alisa Vengerova und Klaus Pumberger
DER EIGENARTIGE GENOSSE ENRICO BERLINGUER
Zum 100. Geburtstag von Enrico Berlinguer
Enrico Berlinguer ist eine Schlüsselfigur der politischen Geschichte Italiens. Von 1972 bis 1984 war er Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, der größten in einem westlichen Land. Er gilt als Vater des »Eurokommunismus«. Wie kam es, dass Berlinguer diese neue Konzeption eines demokratischen Kommunismus entwickelte und damit neue Wege ging? Worin liegt Berlinguers Bedeutung heute?
Im Mai dieses Jahres erschien die erste Biographie auf Deutsch über den »Vater des Eurokommunismus«, geschrieben von Chiara Valentini. Sie berichtet darin über bislang unbekannte menschliche und politische Dimensionen und beschreibt die Ideen, Leidenschaften, Fehler und Erfolge dieses großen Europäers. Im Zentrum seiner Idee des Eurokommunismus standen die Themen Demokratie als universeller Wert, Unabhängigkeit von Moskau, Eintreten für die europäische Einigung, Einsatz für den Weltfrieden und die damalige »Dritte Welt«, Betonung der »moralischen Frage« in der Politik bis hin zu dem Versuch, gegensätzliche Welten zu integrieren, insbesondere im Zuge des angestrebten »historischen Kompromisses« zwischen Kommunisten und christdemokratischen Katholiken.
Alisa Vengerova, Bundessprecherin junge linke
Klaus Pumberger, Senior Human Resources Consultant, Übersetzer
Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist
Aufgezeichnet im Kreisky Forum am 13. September 2022
Chiara Valentini
Der eigenartige Genosse Enrico Berlinguer. Kommunist und Demokrat im Nachkriegseuropa
Aus dem Italienischen übersetzt von Klaus Pumberger, Cristiana Dondi und Andrea Bertazzoni
Dietz Verlag, Mai 2022; 480 Seiten, 32,00 Euro. ISBN 978-3-8012-0628-4
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