Ist Putin geschwächt? Was bedeutet der ukrainische Schlag gegen die Krim-Brücke für den Kriegsverlauf? Und droht ein Atomschlag von Putin? Unter anderem darüber sprechen bei Sandra Maischberger: Die Sicherheitsexpertin Claudia Major und die Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa, Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, die den Friedensnobelpreis 2022 erhält.
Der Angriff auf die Krim-Brücke, bei dem diese stark beschädigt wurde, bezeichnet Major als aus gleich drei Gründen wichtig für die Ukraine. Zunächst gebe es eine starke symbolische Wirkung, da Putin selbst die Brücke als Symbol für die Eroberung der Krim eingeweiht hat. Weiterhin sei ein taktischer Nutzen vorhanden, da eine Vielzahl an russischen Nachschublieferungen über die Brücke lief. Dies schränke die russische Handlungsfähigkeit enorm ein. Und drittens sei eine psychologische Ebene vorhanden, da der erfolgreiche Angriff die militärische Stärke der Ukraine beweisen würde.
Russlands Bevölkerung „kann man den Krieg nicht mehr verkaufen“, so Major. Die kürzlich als Reaktion erfolgten Luftangriffe von russischer Seite auf Städte wie Kiew bezeichnet Major als „Kriegsverbrechen“, da sie sich ausschließlich gegen die Zivilbevölkerung richten würden.
Sie seien Ausdruck des befürchteten Vernichtungskrieges, den Putin anstreben würde. Die Angst vor einem Atomschlag Russlands hält Major für eine „extreme Verengung der Szenarien“. Russland hätte eine Vielzahl an „Eskalationsmöglichkeiten“.
Die Lage vor Ort sorgt trotz der Verleihung des Friedensnobelpreises an Memorial sowie weitere Organisationen aus der Ukraine und Belarus bei Irina Schebakowa für gemischte Gefühle. Es seien „schreckliche Tage“, so die Historikerin. Sie sieht keine Anzeichen dafür, dass Putin gestürzt werden könnte. Vielmehr habe sie und ihre Organisation seit Jahren vor dem immer weiter ausgebauten Sicherheitsapparat und den nationalistischen Zielen Putins gewarnt. Dies habe „fast niemanden interessiert und die Mehrzahl der Bevölkerung nicht erreicht.“ Obwohl sie sich als Pazifistin bezeichnet, befürwortet sie weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Nur so könne diese den Krieg gewinnen. Anschließend müsste die Schuldigen durch Tribunale oder Gerichte zur Rechenschaft gezogen werden.
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Außerdem zu Gast waren:
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Anja Kohl (ARD-Wirtschafts- und Börsenexpertin)
Helene Bubrowski („FAZ“)
Christoph Schwennicke (Journalist)
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