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Euch wird in eurem Leben vermutlich schon mehrmals das Konzept der Spieltheorie über den Weg gelaufen sein – ob es euch bewusst war, oder nicht.
Die Spieltheorie versucht, das Entscheidungsverhalten von Menschen in sozialen Situationen zu erklären. Grundvoraussetzung ist hier, dass mehrere Menschen die Situation beeinflussen können und gegebenenfalls andere Vorstellung eines optimalen Ergebnisses haben. Sie basiert auf der Menschenannahme des Homo oeconomicus, den wir euch in einem unserer letzten Videos erklärt haben. Wir verlinken euch das Video hier oben im i. Das am häufigsten verwendete Beispiel für die Spieltheorie ist das Gefangenendilemma. Das geht folgendermaßen:
Peter und Markus werden verdächtigt, gemeinsam jemanden ausgeraubt zu haben. Sie werden in getrennten Räumen verhört und haben keine Möglichkeit, sich abzusprechen. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie gestehen die Straftat oder sie schweigen. Die Höchststrafe für das Verbrechen beträgt 6 Jahre, die Haftzeit ist aber von dem Verhalten der beiden im Verhör abhängig. Wenn Markus gesteht, Peter aber nicht, bekommt Markus für seine Kooperation nur ein Jahr und Peter die vollen 6 Jahre. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche.
Wenn sich beide dafür entscheiden, zu schweigen, bekommen die Jungs jeweils 2 Jahre Haft, weil ihnen nur kleinere Vergehen nachgewiesen werden können. Wenn beide sich entscheiden, zu gestehen, dann müssen beide je 4 Jahre in den Knast. Jetzt stellt sich die Frage: Was macht man jetzt? Wie gesagt, beide haben keine Ahnung, was der andere macht. Verrät mich der andere, weil er nur ein Jahr haben will, oder schweigt er, weil er mein Kollege ist?
Aus gemeinsamer Sicht ist es vorteilhafter, zu schweigen. Die Haft beträgt insgesamt nur vier Jahre. Aus individueller Sicht ist es aber nochmal attraktiver, zu gestehen. Man entgeht der Höchststrafe von 6 Jahre und hat auch noch die Gelegenheit, nach einem Jahr wieder frei zu kommen.
So viel zu dem Gefangenendilemma. Aber wie kann man dieses Modell jetzt auf die Realität anwenden? Hier gibt es zum Beispiel das Thema Atomwaffen.
Angenommen zwei Länder einigen sich darauf, nicht in puncto Atomwaffen aufzurüsten. Atomwaffen sind offensichtlich schlecht und man schadet sich dadurch höchstwahrscheinlich selber, auch weil sie sehr teuer sind. Trotzdem werden sich beide Länder dafür entscheiden, weiterhin aufzurüsten. Denn wenn man sich selber dafür entscheidet, abzurüsten und das andere Land weiterhin aufrüstet, ist die eigene Lage bedrohlich. Wenn man aufrüstet, ist man also zumindest nicht in der Lage des potentiellen Kriegsopfers.
Ein weiteres ökonomisches Beispiel stammt aus den USA. Dort haben konkurrierende Zigarettenhersteller in den 60er Jahren sich ununterbrochen mit ihren Fernsehausgaben überboten. Sie mussten immer jeweils mehr Werbung schalten als die Konkurrenz, sonst hätten sie Kunden verloren. Als dann das Dilemma durch ein Fernsehwerbeverbot beendet wurde, gab es dann kaum Proteste durch die Zigarettenhersteller.
Die Spieltheorie ist, wie der Name schon sagt, auch auf verschiedene Spiele mit strategischem Bezug anwendbar, wie beispielsweise Poker. Auch hier ist zu beachten, dass sich diese nur begrenzt auf die Realität anwenden lässt, dem aber doch schon ziemlich nahekommt.
Wenn euch solche Themen interessieren und ihr gerne mehr von solchen Theorien hören würdet, dann abonniert gerne den Kanal und lasst uns wissen, was wir für euch tun können.
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