Jean-Guihen Queyras spielt »Don Quixote« von Richard Strauss zusammen mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von François-Xavier Roth.
Die Aufnahme entstand bei einem Konzert-Livestream am 18. Januar 2022.
Dichtung und Wahrheit – zwei Gegenwelten, und dann doch wieder nur ein einziger großer Kosmos ohne klar gezogene Grenzen. Der spanische Nationaldichter Miguel de Cervantes zeigt in seinem Roman »Don Quijote de la Mancha« den Irrweg eines eifrigen Lesers, der sich in den Strudel der Imagination reißen lässt und sich zum Amüsement seiner ach so unpoetischen Mitmenschen selbst in die Handlung seiner Lektüre stürzt.
Richard Strauss griff diesen Stoff des »Ritters von der traurigen Gestalt« auf und schuf mit seiner Tondichtung »Don Quixote« ein verkapptes Cellokonzert: Ein solistisches Violoncello – in unserer Aufführung der Artist in Residence des Gürzenich-Orchesters Jean-Guihen Queyras – verkörpert den liebenswürdigen Titelhelden bei seinem sprichwörtlichen Kampf gegen Windmühlen. Zugleich ist dieser spritzige Geniestreich des jungen Richard Strauss ein Beleg für die große Tradition des Gürzenich-Orchesters, spielte es doch 1898 unter seinem damaligen Chefdirigenten Franz Wüllner die Uraufführung.
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