BEOCHBACHTER BEWEGTER ZEITEN – JOSEPH ROTH
Die Schauspieler*innen unseres Schauspielensembles lesen aus Joseph Roths Reportagen aus Österreich
Joseph Roths Wiener Reportagen aus den Jahren 1919 und 1920 sind heute hundert Jahre alt und zeigen ein Österreich, das sich nach der Menschheitskatastrophe des Weltkriegs und nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs unter Kämpfen wieder aufrichtet.
Die Texte erschienen ab April 1919 in der Tageszeitung Der Neue Tag, die auch Alfred Polgar, Anton Kuh und Egon Erwin Kisch zu ihren Mitarbeitern zählte.
Die sprachlich meisterhaften Reportagen zeigen Roth als genauen Beobachter von Zeit und Menschen, der aus den von ihm geschilderten Fragmenten Folgerungen auf soziale Missstände und politische Verhältnisse zieht.
Moses Joseph Roth wurde am 2. September 1894 im galizischen Schtetl Brody bei Lemberg geboren, das zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte. Ab 1913 übersiedelte er als Student nach Wien, Teilnahme am Ersten Weltkrieg als einjährig Freiwilliger. Schon während seiner Militärzeit begann Roth, journalistische Arbeiten in verschiedenen Wiener Zeitungen zu veröffentlichen. Heute vorrangig durch seine Romane populär, die den Untergang der habsburgischen Monarchie zur Metapher der Entwurzelung des modernen Menschen erheben, war Roth den Zeitgenossen vor allem als Journalist bekannt. 1920 übersiedelte er nach Berlin, floh 1933 vor den Nazis nach Paris, wo er am 27. Mai 1939 nach einem schriftstellerisch überaus produktiven Leben verstarb.
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