Die Schweizer Nutztierschutz-Organisation KAGfreiland ist schockiert. Das Schweizer Fernsehen zeigt die Enthornung einer Kuh (5.02 - 8.05). Dazu wird lüpfige Musik gespielt. Dem Zuschauer wird vermittelt, dass es sich um einen kurzen, schmerzlosen Eingriff ohne Folgen für das Tier handelt. Das Gegenteil ist der Fall! Durch diese Darstellung wird der brutale Eingriff völlig verharmlost.
Schlimm ist das, was unserer «tierischen Freundin» da passiert: Der Tierarzt amputiert ihre Hörner mittels Sägedraht. Dabei sind Hörner nicht totes Material, sondern durchblutet und mit Nerven durchzogen. Sie sind die Verlängerung der Stirnhöhle und wachsen lebenslang. Die Eröffnung der Stirnhöhlen stellt ein hohes Infektionsrisiko dar. Nach Abklingen der lokalen Betäubung leiden die Kühe unter Schmerzen. Bei der Amputation werden Nerven zerstört, was zu chronischen Phantomschmerzen führen kann. Die Wunden heilen erst nach Wochen oder Monaten. Die Enthornung beeinträchtigt das körperliche Wohlbefinden und das Verhalten der Kuh langfristig. Denn Hörner sind nicht nur Waffen zur Verteidigung, sondern Halteinstrumente im Rangkampf und Kommunikationsmittel.
Heutzutage haben 90 % der Schweizer Milchkühe keine Hörner mehr. Üblicherweise werden die ganz jungen Kälber enthornt. Die Enthornung von erwachsenen Kühen sollte wegen der Schwere des Eingriffs verboten sein.
Es geht auch ohne Enthornen! Viele Bauern beweisen, dass es funktioniert, behornte Kühe im Laufstall zu halten. Entscheidend sind eine intensive Tierbetreuung, ein hornfreundlicher Stall und ein angepasstes Management.
KAGfreiland setzt sich ein für Hornkühe im Laufstall. Denn die Bewegungsfreiheit muss nicht auf Kosten der Hörner gehen. Wir sollten das Haltungssystem den Tieren anpassen und nicht umgekehrt!
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