Sommer ist Camping-Saison. Aber ist der Trend #Vanlife so nachhaltig, wie Bilder versprechen? Und was ist besser für die Natur - Freistehen bzw. Wildcampen oder das Ansteuern eines Campingplatzes? Das klärt Tobi in dieser Folge Ökochecker.
0:00 Camper nachhaltig ausbauen
3:14 Tipps für nachhaltiges Campen
9:45 Campingplatz vs. Campervan: Was ist besser für die Umwelt?
12:42 Diese Labels geben eine Orientierung: Nachhaltige Campingplätze erkennen
14:25 Fazit
WAS IST BEIM REISEN DER GRÖßTE KLIMAKILLER?
Größter Hebel bei der nachhaltigen Urlaubsplanung ist die An- und Abreise: Sie machen rund 75 Prozent des CO2-Abdrucks eines Urlaubes aus. Während der Ressourcen-Verbrauch beim Campen selbst minimal ist, entstehen bei der Reise mit einem tonnenschweren Fahrzeug hohe Emissionen. Ausschlaggebend sind deshalb vor allem die Wahl des Transportmittels (Fahrrad, Bahn, kleiner Van, vollausgestattetes Wohnmobil) und die Entfernung zum Urlaubsziel. Ein längerer Urlaub im Jahr ist besser für Klima und Umwelt als viele kurze Trips – denn pro Trip fallen An- und Abreise an. Wer mit Wohnmobil und Camper Van einen Campingplatz ansteuert, für den gilt das gleichermaßen: Je näher, desto besser. Wer vor Ort sogar nur ein Zelt aufschlägt und mit Bus oder Bahn anreist, ist definitiv klimaschonend unterwegs. Für etwas mehr Luxus lassen sich örtlich Bauwagen, Glamping-Zelt oder Tiny House hinzubuchen – das ist trotzdem noch ressourcenschonender als die Anreise mit dem eigenen Van oder dem Wohnmobil, die zudem oft das restliche Jahr nur herumstehen. Tipp: Auch ein normaler PKW kann mit Dachzelt zum rollenden Heim umgestaltet werden. Autos verbrauchen häufig weniger als Wohnmobile, das Campingerlebnis ist aber etwas komfortabler als nur mit einem Zelt.
WAS IST BEIM FREISTEHEN ZU BEACHTEN?
Wer freistehen will, bewegt sich rechtlich in einer Grauzone und sollte einiges beachten: Motorisierte Fahrzeuge gehören generell nicht ins Grüne, ebenso wenig wie Müll und Grauwasser in die Umwelt. Naturschutzgebiete sind absolut tabu und besonders nachts sollte man Rücksicht auf Tiere nehmen und keinen Krach machen. Während der Grill am besten zu Hause bleibt, gehören Abwasserbehälter, Ökoseife und Trenntoilette zur Ausstattung des autarken Camper-Vans.
GIBT ES SPEZIELLE ÖKO-CAMPINGPLÄTZE?
Weltweit gibt es hunderte Zertifikate für nachhaltigen Tourismus. Wie verlässlich die Siegel sind, kann man auf [ Ссылка ] prüfen. In Sachen Campingplätze sind die Siegel "Ecocamping" und das "EU-Ecolabel" am weitesten verbreitet. Nachhaltigkeitszertifikate können Orientierung geben, sind aber keine zwingende Voraussetzung: Denn die Zertifikate kosten Geld und nicht jeder kleine Campingplatz kann sich das leisten. Eine gute Orientierung bieten deshalb Websites oder der direkte Kontakt: Wer Nachhaltigkeit bietet, wirbt oft auch damit. Die CO2-Emissionen auf deutschen Campingplätzen betragen laut ifeu-Studie durchschnittlich 3,9 kg CO2 pro Gast und Übernachtung. „Ecocamping“-Campingplätze verbrauchen nur etwas mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen (durchschnittlich 2,1 kg CO2 pro Gast und Übernachtung). Nachhaltig Urlaub zu machen, bedeutet deshalb auch: Umweltschonende Gewohnheiten von zu Hause auch im Urlaub leben. Das heißt Ressourcen und Wasser sparen, lokal einkaufen, Müll vermeiden und Ausflüge mit Bus, Bahn oder Fahrrad planen.
Weiterführenden Links
• Umweltbundesamt (2021): Nachhaltiger Tourismus. Unter: [ Ссылка ]
• Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (2020): Klimabilanz von Reisen mit Reisemobilen und Caravans. Vergleich von typischen Campingreisen mit weiteren Verkehrsmittel- und Übernachtungsmöglichkeiten. Unter: [ Ссылка ]
• Umweltbundesamt (2021): Urlaubsreisen. Unter: [ Ссылка ]
Autorin: Miriam Bade
Moderation: Tobias Koch
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann
Bildquelle: SWR
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