Bunt, laut und fröhlich: Mehr als eine Million Menschen haben am Sonntag den Christopher-Street-Day in Köln gefeiert und für Toleranz und Vielfalt demonstriert.
An der Parade durch die Innenstadt beteiligten sich rund 180 Fußgruppen und Musikwagen - so viele wie noch nie. Nach Angaben der Veranstalter:innen kamen rund 1,2 Millionen Besucher:innen, die Polizei sprach von mindestens einer Million. Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben.
Die Demonstration trug in diesem Jahr das Motto "Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark". Eröffnet wurde die Veranstaltung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Es war das erste Mal, dass ein nordrhein-westfälischer Regierungschef den Umzug startete. Wüst twitterte dazu ein Foto von sich in einem Hemd mit einem regenbogenfarbenen Herz auf der Brust. Von Köln gehe ein "buntes, hörbares und selbstbewusstes Signal" in die Welt, schrieb er.
Der Kölner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ) Community in Europa. Das Spektakel hat trotz Partystimmung ein ernstes Anliegen. Der Druck durch homo- und transfeindliche Gruppierungen nehme zu, queere Menschen seien oft Opfer von Hass und Gewalt, sagte Jens Pielhau, Vorstand des Vereins Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST), der den CSD veranstaltet. "Dagegen wollen wir friedlich und frei demonstrieren, und dabei feiern und zeigen, dass wir viele sind."
Die Parade war der Höhepunkt eines CSD-Wochenendes mit einem großen Straßenfest und mehreren Bühnen in der Kölner Altstadt. Nach zwei Jahren mit starken Corona-Einschränkungen konnte die Veranstaltung erstmals wieder in gewohntem Rahmen stattfinden.
Mit dem CSD wird vielerorts an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transpersonen auf.
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