Unser Boden ist mehr als dunkle, krümelige Erde. In ihm leben unzählige Mikroorganismen. Wie sie sich entwickeln, vermehren und Pflanzen beeinflussen, ist entscheidend für die Landwirtschaft. Bart Thomma erforscht mikroskopisch kleine Bodenpilze, die Pflanzen als Schädlinge befallen und Krankheiten auslösen. Doch wie können diese Pilze die Abwehrmechanismen der Pflanzen überlisten? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Thomma Gene und Proteine der Pilze. Das Ziel: Innovative Strategien gegen solche von Pilzen ausgelösten Pflanzenkrankheiten entwickeln.
Die Evolution des Schlauchpilzes Verticillium dahliae ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Dieser Pilz kann besonders viele Nutzpflanzen von Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren bis hin zu Obstbäumen und anderen Gehölzen als Schädling befallen. Er unterdrückt ihr Immunsystem und stört die Wasserversorgung in der Pflanze, so dass grüne Blätter fahl und schlaff werden. Außerdem hat der Pilz bei der Vermehrung einen besonderen Mechanismus: Er kann seine Erbanlagen immer wieder neu kombinieren, obwohl er sich asexuell vermehrt.
An der Universität zu Köln soll Bart Thomma Bodenorganismen und ihre Wechselwirkungen mit Pflanzen weiter erforschen. Es soll ein „Centre for Microbial Interactomics“ gegründet werden, das Thomma leiten und in dem er die evolutionäre Mikrobiologie vertreten soll. Außerdem soll er mit Humanbiologen zusammenarbeiten. Denn wenn man Mikroorganismen im Boden mit ihrer Genetik und ihren Wechselwirkungen genauer versteht, könnte das auch hilfreich für die Medizin sein – zum Beispiel für die Verbesserung von Antibiotika.
Die Alexander von Humboldt-Professur: [ Ссылка ]
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