Knetzgau, Lkr. Haßberge. Einem Trümmerfeld glich am Montagabend die Maintalautobahn A70 im Bereich von Knetzgau. Ein Sattelzug fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf ein Wohnmobil, das zu diesem Zeitpunkt auf dem Pannenstreifen stand. Glücklicherweise wurde hierbei nur eine Person leicht verletzt.
Gegen 19.30 Uhr befuhr ein Sattelzug mit Zulassung im hessischen Korbach die Autobahn in Fahrtrichtung Schweinfurt. Zwischen der Ausfahrt Knetzgau und Haßfurt/Theres befand sich zu diesem Zeitpunkt ein Wohnmobil, das auf dem Pannenstreifen stand. Aus noch ungeklärter Ursache fuhr der 48-jährige LKW-Fahrer mit der rechten Seite seines teilweise beladenen 40-Tonners frontal auf das defekte Fahrzeug. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass fast der gesamte Aufbau und das Inventar des Wohnmobils auf einer Strecke von etwa 200 Metern auf der gesamten Autobahn und der Böschung verteilt wurde.
Der 57-jährige Fahrer des Wohnmobils aus dem Landkreis Schweinfurt wurde leicht verletzt. Mit Schnittwunden und einem Unfallschock wurde er mit einem Rettungswagen in das Haßfurter Krankenhaus gebracht, wie BRK-Pressesprecher Michael Will vor Ort berichtete. Der Mann hat den glimpflichen Ausgang des Unfalls dem Umstand zu verdenken, dass er sich außerhalb des Fahrzeugs ganz rechts am Straßenrand aufhielt. Dort war er offensichtlich gerade dabei den hinteren rechten Reifen zu wechseln, da dieser platt war. Wie es von Seiten der Einsatzkräfte hieß, hatte der Wohnmobilist offenbar einen großen Schutzengel. Hätte sich der Mann noch im Fahrzeug befunden oder außerhalb auf der Fahrerseite, wären wohl schwerste Verletzungen oder sogar ein tödlicher Ausgang möglich gewesen.
Der Lkw wurde im gesamten rechten Frontbereich einschließlich der Windschutzscheibe erheblich beschädigt. Genauso wie ein weiterer, nachfolgender Pkw aus dem Raum Ansbach, der über die Trümmerteile fuhr. Die beiden Fahrer, die jeweils alleine unterwegs waren, kamen mit dem Schrecken davon und bleiben unverletzt. Über den gesamten Sachschaden konnte die Beamten der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck am Unfallort noch keine Aussage treffen.
Rund 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Knetzgau und Sand wurden durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmiert. Anfänglich stand nämlich im Raum, dass der Fahrer eingeklemmt sei. Dies bestätigte sich jedoch nicht, wie Einsatzleiter Manuel Smuda sagte, der auch zweite Kommandant der Knetzgauer Feuerwehr ist. Die Feuerwehr konnte sich deshalb auf die Verkehrsabsicherung, den Brandschutz und die Ausleuchtung der Unfallstelle konzentrieren. Auch der Fachberater THW, Sebastian Böhm, und die Autobahnmeisterei Knetzgau waren in den Einsatz mit eingebunden. Kreibrandmeister Bernhard Finger machte sich ebenfalls ein Bild der Lage.
Für rund eineinhalb Stunden war die A70 in Richtung Schweinfurt komplett gesperrt. Es entstand ein kilometerlanger Stau, in dem aber eine vorbildliche Rettungsgasse gebildet wurde. Ab 21:00 Uhr konnte der Verkehr einspurig am Unfallort vorbeigeleitet werden. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis kurz nach 23:00 Uhr hin.
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