Der Berliner Senat setzt beim Schutz der kritischen Infrastruktur in der Corona-Krise vor allem auf rasche und flächendeckende Booster-Impfungen für die dortigen Beschäftigten. «Das oberste Ziel ist jetzt, dass wir das Durchboostern der kritischen Infrastruktur erreichen», sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch des Impfzentrums im ICC-Kongresszentrum. Die Krankenversorgung, Rettungsdienste oder Polizei - solche Dienste müssten unbedingt aufrechterhalten bleiben.
Berlin könne mit einem Krankenstand von bis zu 30 Prozent in solchen Berufen umgehen, betonte Giffey. Sollte er darüber hinausgehen, brauche es auch Überlegungen, Quarantänezeiten für Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur entsprechend zu verkürzen. Darüber sei auch in einer Sitzung des Krisenstabs der Senatsverwaltung für Gesundheit gesprochen worden, an der sie an (diesem) Mittwoch teilgenommen habe, sagte Giffey. Das Robert Koch-Institut müsse die Quarantäneregeln anpassen. Der Senat würde entsprechende Änderungen dann schnell übernehmen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) prüft nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Spiegel" eine Verkürzung der Quarantänedauer bei Kontakt mit Infizierten. Hintergrund sei die Sorge, die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante könne Teile der kritischen Infrastruktur lahmlegen, wenn zu viele Menschen für längere Zeit in Quarantäne müssten, berichtete das Magazin am Mittwoch. Betroffen von Personalengpässen könnten insbesondere das Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr oder Teile der Wirtschaft sein.
Einige Länder haben bereits die Quarantäne-Zeiten wegen der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante reduziert. In den USA wurde sie für symptomfrei Infizierte von zehn auf fünf Tage verringert. Spanien kündigte am Mittwoch eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage an.
In Deutschland empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) derzeit bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren beziehungsweise in Quarantäne begeben sollen. Das schließt auch Geimpfte und Genesene ein.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung beschäftige sich derzeit auf Bitten Lauterbachs mit einer Anpassung der Quarantänedauer, berichtete der "Spiegel" aus Regierungskreisen. Es gehe darum, genügend wissenschaftliche Expertise zu sammeln und Daten zur Omikron-Variante auszuwerten.
Die Empfehlungen des RKI gelten als Grundlage für die Arbeit in den Gesundheitsämtern der Kommunen. Auf "Spiegel"-Anfrage äußerte sich das RKI noch verhalten: "Wir können generell nicht spekulieren, ob, wann und in welche Richtung Empfehlungen verändert werden." Allerdings würden die Vorgaben regelmäßig überarbeitet.
#corona omikron #infrastruktur
Der WELT Nachrichten-Livestream [ Ссылка ]
Abonniere den WELT YouTube Channel [ Ссылка ]
Die Top-Nachrichten auf WELT.de [ Ссылка ]
Unsere Reportagen & Dokumentationen [ Ссылка ]
Die Mediathek auf WELT.de [ Ссылка ]
WELT Nachrichtensender auf Instagram [ Ссылка ]
WELT auf Instagram [ Ссылка ]
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team
Video 2021 erstellt
Ещё видео!