Unsere Community fragt: Welcher schweizerdeutsche Dialekt ist dem Standarddeutschen eigentlich am ähnlichsten? André Perler ordnet ein.
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Die Ähnlichkeit von Sprachen und Dialekten ist ganz schwer zu messen. Es gibt zwar sprachwissenschaftliche Modelle, die es versuchen. Aber diese Modelle beschränken sich meistens auf den Wortschatz; und Sprache besteht ja nicht nur aus dem Wortschatz, sondern auch aus dem Klang oder der Grammatik. Und für die Ähnlichkeit zwischen schweizerdeutschen Dialekten und Standarddeutsch sind keine solchen Messungen bekannt.
Es bleibt also nichts anderes übrig, als einen exemplarischen Vergleich zu machen. Mit Blick auf die Lautung fallen etliche Gemeinsamkeiten zwischen dem Baseldeutschen und dem Standarddeutschen auf:
• Die «typisch» schweizerischen «ch» und «kch» gibt es im Baseldeutschen z.B. nicht («Khue» statt «Chue» und «Sagg» statt «Sakch»)
• Die Vokale, welche im Mittelalter noch überall kurz waren, wurden sowohl im Baseldeutschen als auch im Standarddeutschen gelängt («siibe, Stuube, Oofe, Baasel») – in den meisten anderen schweizerdeutschen Dialekten blieben diese Vokale kurz («sibe, Stube, Ofe, Basel»).
• Innerhalb der Schweiz sagt man nur in Basel «saage» für ‘sagen’, sonst ist es überall «sä(ä)ge».
Auch im Satzbau gibt es Ähnlichkeiten zwischen Baseldeutsch und Standarddeutsch:
• In vielen Dialekten sagt man «i ha de Schriner la cho»; im Baseldeutschen und im Standarddeutschen ist die Reihenfolge umgekehrt: «i ha de Schriner kho lo» («kommen lassen»).
Und auch bei den Wortformen haben Baseldeutsch und Standarddeutsch auffallend viele Gemeinsamkeiten:
• In Basel und im Standarddeutschen wurde das alte «uns» bewahrt, während in den anderen schweizerdeutschen Dialekten Varianten wie «üs», «öis» oder «iis» üblich sind.
• Nur in Basel (und im Standarddeutschen) sagt man «zwanzig», «drissig», «vierzig» etc. statt «zwänzg», «drissg», «vierzg» usw.
Auch wenn einzelne weitere Dialekte wie das Churerdeutsche (Bündnerdeutsche) auch besonders viele Gemeinsamkeiten mit dem Standarddeutschen aufweisen und auch wenn das Baseldeutsche einige Merkmale nicht aufweist, die andere schweizerdeutsche Dialekte mit dem Standarddeutschen teilen, scheint Baseldeutsch doch eindeutig derjenige schweizerdeutsche Dialekt zu sein, welcher dem Standarddeutschen am nächsten ist.»
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◾ Leitung: Angela Wagner
◾ Redaktion: André Perler
◾ Moderation: André Perler
© 2022 SRF
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Das ist «Dini Mundart»
Reden wir in 50 Jahren alle Englisch? Sterben unsere Dialekte aus? Warum ist Berndeutsch beliebter als Thurgauerdeutsch? SRF-Mundartredaktor André Perler bringt aktuelle Debatten um Dialekte und andere sprachliche Phänomene auf den Punkt – kompetent, kompakt und humorvoll. Spannende Einsichten und Aha-Erlebnisse sind garantiert. Jeden zweiten Donnerstag um 17:00 eine neue Folge von «Dini Mundart»
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