Bei seinem Kurzbesuch in Ungarn hat Papst Franziskus Ministerpräsident Victor Orban getroffen. Das Treffen der beiden fand hinter verschlossenen Türen statt. Themen seien die Rolle der Kirche im Land, Engagement für Umweltschutz sowie Verteidigung und Förderung der Familie gewesen, teilte der Vatikan anschließend mit. Das zwischen Orban und Franziskus umstrittene Thema Migration wurde demnach ausgeklammert. Franziskus fordert immer wieder Hilfe für Geflüchtete. Ungarn fährt dagegen eine Anti-Migrationspolitik.

Im Anschluss an die Begegnung mit der Staatsspitze traf der Papst die Bischöfe der ungarischen Bischofskonferenz sowie danach Vertreter anderer Kirchen und des Judentums. Dabei rief er zu einem entschiedenen Kampf gegen Antisemitismus auf. "Das ist eine Lunte, die gelöscht werden muss", sagte er. Dem noch immer "in Europa und anderswo" schwelenden Judenhass müsse mit der Bereitschaft zur Zusammenarbeit und "Geschwisterlichkeit" begegnet werden.

Anschließend leitete er den Abschlussgottesdienst des Eucharistischen Weltkongresses vor Zehntausenden Gläubigen - der eigentliche Grund für den Besuch des Kirchenoberhaupts. Franziskus hielt sich nur wenige Stunden in Ungarn auf, bevor er in die Slowakei weiterreiste. Dort ist er dann bis Mittwoch.

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