Das extreme Winterwetter in der Osthälfte der Vereinigten Staaten wird über Weihnachten hinaus auch in den nächsten Tagen Verkehr und öffentliches Leben beeinträchtigen. Der Nationale Wetterdienst prognostizierte am Sonntag (Ortszeit), die von der kanadischen Grenze bei den Großen Seen bis zum Rio Grande an der mexikanischen Grenze reichende Kaltfront werde sich nur langsam abschwächen. 60 Prozent der amerikanischen Bevölkerung waren von Wetterwarnungen, gebietsweise unpassierbaren Straßen und Stromausfällen betroffen.
Mindestens 34 Menschen verloren nach Behördenangaben ihr Leben bei Unfällen auf eisglatten Fahrbahnen, erfroren bei extremen Minustemperaturen oder kamen unter anderen wetterbedingten Umständen um. Allein aus dem Staat New York wurden am Sonntag mindestens 13 Tote gemeldet. Dort sprach Gouverneurin Kathy Hochul von einem «verheerenden» Sturm. Am Samstag sei in Buffalo jedes Feuerwehrfahrzeug gestrandet. Die Gouverneurin rief die Menschen am Sonntag auf, das erlassene Fahrverbot einzuhalten.
In Buffalo hatte Sturm in Hurrikanstärke sogenannte Whiteout-Bedingungen hervorgerufen. Als «Whiteout» wird ein meteorologisches Phänomen bezeichnet, in dem durch Schnee und gedämpftes Sonnenlicht eine extreme Helligkeit entsteht, in der Konturen und Schatten verschwinden.
1,7 Millionen Haushalte und Geschäfte von der Ost- bis an die Westküste waren zeitweise ohne Strom. Bis Montag normalisierte sich laut der Webseite poweroutage.com die Lage, da waren es noch weniger als 100 000. Das Ausmaß des Sturms mit Blizzards, Eisregen, Überschwemmungen und lebensgefährlichen Temperaturstürzen war fast beispiellos. Zwischen den Rocky Mountains und den Appalachen fielen die Temperaturen weit unter die sonst üblichen Werte. Unter diesen Umständen könne man im Freien binnen Minuten Erfrierungen erleiden, warnte der Wetterdienst.
Am Samstag wurden mehr als 2360 Inlands- und internationale Flüge gestrichen, wie aus der Webseite FlightAware hervorging.
Nahe den Großen Seen an der Grenze zu Kanada hatte sich nach Angaben von Meteorologen ein «Bomben-Zyklon» gebildet. Er entsteht, wenn der Luftdruck in einem Tiefdruckgebiet ungewöhnlich schnell abfällt. Die Folge sind heftige Schneestürme - Blizzards - und Temperaturstürze um mehrere Dutzend Grad innerhalb weniger Stunden.
In der Stadt Cheektowaga in Erie County, einem Bezirk im Staat New York, starben am Freitag zwei kranke Menschen in ihren Häusern, nachdem Einsatzkräfte sie inmitten des Wintersturms nicht rechtzeitig hatten erreichen können. In Erie County seien bis zum Sonntagabend (Ortszeit) zehn weitere Menschen wetterbedingt umgekommen, darunter sechs in Buffalo, sagte Bezirkssprecher Mark Poloncarz. «Manche wurden in Autos gefunden, manche wurden auf der Straße in Schneewehen», sagte er. Er befürchte weitere Todesopfer. «Wir wissen von Menschen, die seit mehr als zwei Tagen in Autos feststecken.» Im Bezirk Niagara County erlitt ein 27-Jähriger nach Behördenangaben eine Kohlenmonoxid-Vergiftung, als Schnee seinen Holzofen blockierte.
Am Flughafen von Tampa in Florida zeigte das Thermometer erstmals seit fast fünf Jahren Temperaturen unter null Grad an, auch in anderen Gegenden des sonst eher warmen US-Staats gab es nach Angaben des Wetterdienstes Frost. Selbst in West Palm Beach wurden nur sechs Grad gemessen, dort fielen Iguanas von den Bäumen. Die kaltblütigen Reptilien sind bei Kälte bewegungsunfähig.
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