Die Bregenzerach fließt durch eine Waldschlucht und ihre steilen Hänge sind nur schwer zugänglich. Die Wälder werden heute daher meist kleinflächig und schonend bewirtschaftet. Früher hingegen wurden die Wälder über Jahrhunderte sehr intensiv genutzt. Als Transportweg für das Holz diente dabei der Flusslauf der Bregenzerache mittels sogenannter Holztrift.
Buchen-Tannenwälder überwiegend an den Ober- und Mittelhängen, Eschen- und Eschen-Ahornwälder auf den feuchteren Standorten sowie Auwälder direkt am Fluss bilden ein vielfältiges Waldmosaik. Quellfluren, kleine Seitenbäche, teilweise vernässte Bereiche mit Hangrutschungen aber auch trockene Felsfluren fördern abwechselnd als Sonderstandorte die Lebensraum- und Artenvielfalt zusätzlich. Daher leben hier spezielle Pflanzen und Tiere mit sehr gegensätzlichen Ansprüchen in unmittelbarer Nähe zueinander: an Gewässer angepasste Arten, wie etwa Gelbbauchunke oder Ringelnatter, neben wärmeliebenden Arten, wie der Zauneidechse. Spirke und Kies-Steinbrech auf den felsigen Partien wechseln sich mit Eibe und Edellaubhölzern in den Schluchthangwäldern ab. Die Bregenzerach, obwohl durch Kraftwerksnutzung beeinflusst, ist ein dynamischer Fluss, der mit jedem Hochwasser sein Kiesbett verändert.
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Nur noch an wenigen Stellen wird deutlich, dass hier einst reger Betrieb herrschte: Von 1902 bis 1980 schlängelte sich die Bregenzerwaldbahn entlang der Ache. Bei Langen wurde sogar Kohle aus dem Wirtatobel, einem Seitental, auf die Bahn verladen. Die Verladestation ist als Ruine im Wald noch heute erkennbar. Der Bahnbetrieb stand jedoch von Anfang an unter keinem glücklichen Stern: Immer wieder verursachten Hochwasser, Felsstürze und Hangrutschungen große Schäden, sodass der Bahnbetrieb schließlich nach rund 80 Jahren wieder aufgegeben wurde.
Unbeeindruckt von alledem fließt die Bregenzerache mit 46,5 m³ Wasser pro Sekunde im langjährigen Mittel vor sich hin. Stück um Stück erobert sich die Natur mit Spitzenhochwassern von bis zu 1.350 m³/s (am 23.08.2005) die Bahntrasse zurück. Wo das Wälderbähnle einst Personen und Güter transportiert hat, laichen heute Gelbbauchunken in den Pfützen.
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