Etwa jeder fünfte Erwachsene leidet im Laufe seines Lebens einmal an einer Depression. Allein in Deutschland über fünf Millionen Menschen. Doch in der Gesellschaft fehlt es noch immer an Verständnis und Akzeptanz. Viele sehen die Depression nicht als ernstzunehmende Krankheit an, sondern glauben, es gehe dabei nur um eine traurige Phase – oder sie denken, sie betreffe nur Menschen, die schwach und nicht leistungsstark sind. Im Film „Wie fühlen sich Depressionen an?“ sprechen drei Betroffene über ihre Krankengeschichte.
„Ich hatte Angst, rauszugehen. Ich konnte die Tür nicht mehr aufmachen, ich konnte nicht mehr telefonieren, ich konnte nichts mehr“, sagt Moderatorin Milka Loff Fernandes. Der Autor Tobi Katze beschreibt seine Depression so: „Man hat keine emotionale Verbindung zu irgendwas, man fühlt einfach nichts. Ich war ein Großteil der Zeit einfach gefühlsleer.“ Die Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich fordert ein Umdenken in der Gesellschaft: „Es muss aufgehört werden auf Menschen, die depressiv sind, herab zu schauen und sie als schwach einzustufen oder als nicht belastbar. Das ist komplett falsch.“
Auch die medizinische Versorgung für Patienten mit Depressionen ist in Deutschland nicht ausreichend, es fehlt an Therapieplätzen. „Wir nehmen dieses Thema immer noch nicht ernst genug“, sagt Professor Arno Deister, Chefarzt in Itzehoe.
Depressionen sind eine Volkskrankheit. Der Film von Melanie Thun macht deutlich, dass sie jeden treffen kann und dass wir noch mehr dafür tun müssen, damit Betroffene Verständnis und schnellere Hilfe bekommen.
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Solltest du dich aktuell in einer psychischen Krise befinden, kannst du:
- zu deinem Arzt/ deiner Ärztin gehen oder anrufen
- Kontakt mit einer Klinik mit psychiatrischer Abteilung aufnehmen
- Kontakt mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst (bundesweite Tel.: 116 117) aufnehmen
- dich an ein Hilfs- bzw. Beratungsangebot für akute Krisensituationen wenden.
Folgende Stellen bieten Hilfe an:
Telefonseelsorge, anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
Kinder- und Jugendtelefon, "Nummer gegen Kummer"
kostenlose Beratung von Mo. bis Sa. 14-20 Uhr unter der Telefonnummer 116 111 (Kinder- und Jugendtelefon) oder
montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer (0800) 111 05 50 (Elterntelefon)
Das deutschlandweite Info-Telefon Depression der Deutschen Depressionshilfe: montags, dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr sowie mittwochs und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr unter Telefon (0800) 33 44 533. Bei der Deutschen Depressionshilfe gibt es auch einen Selbsttest sowie Wissen und Adressen rund um das Thema Depression.
Konkrete Hilfe vor Ort in über 80 Städten und Regionen bietet das Deutsche Bündnis gegen Depression
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Einen Erfahrungsaustausch für Betroffene und Angehörige bietet das Diskussionsforum Depression
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Beratung und Selbsthilfegruppen speziell für Angehörige bietet das Psychiatrienetz BApK
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Wo du eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe findest, erfährst du bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen), Tel. (030) 3101 8960
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In jeder deutschen Stadt gibt es Psychologische Beratungsstellen, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, Psychosoziale Beratungsstellen, Sozialpsychiatrische Dienste. Diese Einrichtungen stehen jedoch nicht rund um die Uhr zur Verfügung, und es müssen ggf. Beratungstermine vereinbart werden - sie sind also bei akuten Krisen nur bedingt hilfreich.
Weitere Informationen - [ Ссылка ]
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Unsere Quellen:
0:41 Bundesgesundheitsministerium [ Ссылка ]
1:33 Stiftung Deutsche Depressionshilfe
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1:41 KKH-Krankenversicherung
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6:39 Stiftung Deutsche Depressionshilfe
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6:48 Stiftung Deutsche Depressionshilfe
[ Ссылка ]
13:05 Statista
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13:20 Bundespsychotherapeutenkammer
[ Ссылка ]
13:59 Ärzteblatt
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