Mehrere hundert Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland wollen in Brandenburg arbeiten, müssen aber warten - obwohl in Kliniken und Arztpraxen das Fachpersonal fehlt. Was läuft da schief?
Margarethe ist zu Besuch im Universitätsklinikum in Cottbus und trifft dort Polina und Anh Dung. Polina kam im April 2022 nach Cottbus. Zuvor lebte sie in der Ukraine. Ihre Approbation hat sie seit etwa zwei Monaten. Anh Dung kam aus Vietnam nach Cottbus und wartet gerade noch auf seine Approbations-Urkunde. Wie sie den Prozess wahrgenommen haben und vor welchen Herausforderungen sie standen, das erfahrt ihr in dem Video.
Timecodes:
01:00 So hat Polina ihre Approbation bekommen
02:12 Wie eine Approbation abläuft
03:33 Was waren Polinas Herausforderungen?
04:30 Chefarzt Jens Soukup im Interview
05:24 So viele warten in Brandenburg auf eine Approbation
05:53 So lief es bei Anh Dung ab
08:35 Wie könnte das Verfahren verbessert werden
In Brandenburg laufen derzeit 650 Verfahren zur Anerkennung von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland. Wie das Brandenburger Gesundheitsministerium mitteilte, haben allein zwischen Januar und August 138 ausländische Mediziner:innen eine Approbation beantragt. In den zehn Monaten zwischen Januar und Oktober 2024 wurden 90 Approbationen erteilt.
Die durchschnittliche Dauer der Approbationsverfahren liegt in Brandenburg laut dem Gesundheitsministerium bei einem bis zwei Jahren. Die meisten Antragstellenden kommen aus Syrien, Ägypten, Aserbaidschan, Russland und der Ukraine.
Die Bundesärztekammer spricht sich auf Nachfrage dafür aus, die Verfahren zu beschleunigen: “Hier sollte es aber vornehmlich darum gehen, die Verfahren durch eine bessere Abstimmung zwischen den Behörden zu beschleunigen. Zudem sollte der Prüfbedarf ermittelt werden. Wenn sich die Prüfung anhand vorliegender Unterlagen als langwierig und aufwendig erweisen sollte, kann eine auf individuelle Defizite angepasste Prüfung eine Lösung sein. Auch eine stärkere Digitalisierung und/oder Zentralisierung der Verfahren könnte dazu beitragen, die Anerkennung zu beschleunigen.”
Und auch der Bundesrat möchte das Verfahren ändern: Er fordert die Bundesregierung auf, dass die Kenntnisprüfung als Regelfall gelten soll. Also die mündlich-praktische Prüfung, in der nachgewiesen wird, dass man als ausländischer Arzt oder Ärztin das gleiche Wissen hat, wie die Kolleg:innen hier. Die Prüfung soll aber weiterhin auch auf Basis der Unterlagen möglich sein.
Eine Auswahl unserer Quellen:
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Bundesärztekammer
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Host: Margarethe Neubauer
Kamera: Melanie Lueft
Schnitt: Urte Alfs
Grafik: Joanna Winograd
Redaktion: Anna Bordel, Anna Graefe, Roberto Jurkschat, Mara Nolte, Dave Rossel, Lena Wilborn
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