Michael Moore prangert in irrsinnige Auswüchse des Kapitalismus an. Dabei glänzt der Oscar-Preisträger mit reichlich Polemik.
Im Jahr Eins nach dem großen Finanzcrash geht Michael Moore (Bowling for Columbine, Fahrenheit 9/11, Sicko) der bankenkrise auf den Grund. Auf seine typische, unterhaltsamen Weise geht er dabei einer Frage nach: Welchen Preis ist Amerika bereit, für seine Liebe für den Kapitalismus zu bezahlen?
Michael Moore wurde vor 20 Jahren als Guerilla-Dokumentarfilmer bekannt, als er in "Roger & Me" vom Niedergang der amerikanischen Autoindustrie erzählte. In seinem jüngsten Werk "Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte" zeigt er weinende US-Bürger, die ihr Haus an die Bank verloren haben, und kombiniert diese Aufnahmen mit Szenen aus einem Film über das dekadente alte Rom.
Er lässt das Börsengebäude an der New Yorker Wall Street mit jenem gelb-schwarzen Plastikband umspannen, das Amerikas Polizei zur Absperrung von Tatorten gebraucht, und interviewt christliche Geistliche, die beherzt die Habsucht verdammen.
Moore, 55, zeigt sich also erneut als Motive und Ideen verquirlender Gerechtigkeitsfundamentalist, nur dass er diesmal den Kapitalismus als großen Menschheitsirrtum attackiert. Differenzierte Argumentation sieht anders aus - aber als Krisendokument hat diese Lovestory durchaus ihren Charme.
Ещё видео!