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Die Antoniwkabrücke gilt als strategisch wichtiger Punkt im Süden der Ukraine. Kiews Artillerie hat das Bauwerk nun offenbar schwer beschädigt. Die Zerstörung der Brücke könnte im Kampf um Cherson zum Wendepunkt für die Ukraine werden.
Die Antoniwkabrücke gilt als strategisch wichtiger Punkt im Süden der Ukraine. Kiews Artillerie hat das Bauwerk nun offenbar schwer beschädigt. Die Zerstörung der Brücke könnte im Kampf um Cherson zum Wendepunkt für die Ukraine werden.
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge Mitte Juli eine Gegenoffensive in der Südukraine gestartet. Ihr Ziel: Die Rückeroberung der besetzten Region Cherson, in der auch die gleichnamige Seehafenstadt liegt.
Nun ist es Kiews Artillerie offenbar gelungen, die strategisch wichtige Antoniwkabrücke zu beschädigen. Das zumindest suggerieren Bilder und Videos, die aktuell auf Twitter kursieren. Darauf zu sehen: viele große Löcher, die in der Fahrbahn klaffen.
Ein Mitglied des ukrainischen Parlaments twitterte am Mittwoch, die Brücke sei zerstört worden. Und auch Kirill Stremousow, ein Vertreter der russischen Besatzerverwaltung, sagte zuletzt: “Der Verkehr über die Brücke ist gesperrt.”
Was sich nahe Cherson abspielt, könnte den Kriegsverlauf beeinflussen. Denn die Antoniwkabrücke führt über den Fluss Dnepr in das besetzte Cherson. Mit mehr als 1300 Metern Länge gehört sie zu den wichtigsten Verkehrsrouten in Richtung der Halbinsel Krim.
Russland versorgt über die Brücke seine besetzten Gebiete, erklärte Militärexperte Mick Ryan zuletzt im Gespräch mit dem “Tagesspiegel”. Mit Waffen, aber auch Streitkräften.
Die Brücke als Transport- und Verlegungsweg zu nutzen, ist jetzt wohl nicht mehr möglich. „Wir zerstören nicht die Infrastruktur, wir zerstören die Pläne des Feindes“, sagte Natalja Humenjuk, die Sprecherin der ukrainischen Streitkräfte. Womöglich gelingt es Kiews Artillerie nun leichter, Cherson zurückzuerobern.
Immerhin ist die Region nicht nur für Russland, sondern auch für die Ukraine von zentraler Bedeutung. Militärexperte Ryan nannte den Süden des Landes im Gespräch mit dem “Tagesspiegel” sogar “lebenswichtig”.
Vor allem die Hafenstadt Cherson spiele für das ukrainische Bruttoinlandsprodukt eine große Rolle, mehr als die Hälfte der ukrainischen Exporteinnahmen würden hier abgewickelt. Die Brücken über den Dnepr gelten außerdem als zentrale Verkehrsknotenpunkte.
Der Militärberater Franz-Stefan Gady zeigte sich gegenüber dem „Tagesspiegel“ überzeugt: „Was wir im Moment sehen, sind lokale Angriffe der ukrainischen Armee auf einzelne russische Einheiten oder taktische Ziele.“ Er glaubt aber auch: “Für die Ukraine könnte der Kampf um Cherson zum Wendepunkt im Krieg gegen Russland werden.”
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